Haus Nebraska
© Michael Nagl

Haus Nebraska

Stadtgut Architekten

„Haus Nebraska“: In knapp sechs Monaten vom Baubeginn zum bezugsfertigen Einfamilienhaus

Beginn der Fundamentierungsarbeiten: 7. April. Einzug der Bauherren-Familie ins fertige Haus: 29. September. Wer in so kurzer Zeit ein Einfamilienhaus errichten möchte, muss in der Regel ein standardisiertes Fertigteilhaus ordern. Das Wiener Büro Stadtgut Architekten (Valerie Aschauer und Nikolaus Westhausser) wies jedoch 2015 mit seinem Projekt „Haus Nebraska“ nach, dass man in knapp sechs Monaten Bauzeit auch eine sehr persönliche Lösung finden kann, die noch dazu als Beitrag zum individuell geplanten Fertigteilhausbau dienen kann.

Das Einfamilienhaus „Nebraska“ steht am Ortsrand von Freundorf bei Tulln. Wie entstand der Name? Das Büro Stadtgut Architekten: „Die Weite der Felder und das von Landwirtschaft geprägte Tullnerfeld erinnert an die Weite Nebraskas und den gleichnamigen Song von Bruce Springsteen. Daher der Arbeitstitel ,Haus Nebraska‘“.

Bei der Planung wurden zunächst alle Intentionen der Bauherren berücksichtigt: offener Grundriss, Situierung am Bauplatz, Eingliederung in den Umraum, Öffnung zum Garten, offene Küche im Wohnbereich, 2 Bäder, Kinderbereich etwas abseits des Elternbereichs etc.

Die Lage des Grundstücks forderte die Architekten zu einer sehr speziellen Lösung heraus: „Ein Haus am Dorfrand, am Acker, soll, von weiter weg gesehen, mit der Umgebung verschmelzen. Von der Nähe betrachtet muss das Gebäude aber trotzdem eine starke Präsenz haben, um die Identifikation der Bewohner mit ihrem Haus herzustellen. Das ist, denken wir, eine Gratwanderung, die gut gelungen ist.“

Um diese Kombination aus visueller Zurückhaltung und Präsenz herzustellen, wählten Stadtgut Architekten Holz als wichtigstes Baumaterial. Die Fassade aus zweifärbigen, horizontal gelegten Lärchenholzbrettern löst das Haus in der Umgebung auf.

Im Vergleich zu einem Mauerbau galt es, ein Problem zu lösen: Gemauerte Bauten sind in der Regel kostengünstiger. „Die größte Herausforderung war es, den Holzbau um den gleichen Preis wie einen Mauerwerksbau mit Vollwärmeschutz zu realisieren“, erläutern die ArchitektInnen Valerie Aschauer und Nikolaus Westhausser. „Das ist bis auf wenige Tausend Euro gelungen. Das schlagende Argument war die kurze Bauzeit, die die geringen Mehrkosten des Holzbaus wieder wettgemacht hat. Außerdem war die Möglichkeit für Eigenleistungen,  zum Beispiel beim Fassadenanstrich, besser gegeben.“

Als im Mai 2015 innerhalb von 3 Tagen der Rohbau vom Zimmerer aufgestelt wurde und die Bauherrenfamilie Ende September 2015 einzog, staunten die Nachbarn nicht schlecht, dass da quasi über Nacht ein Haus entstanden war, das nicht aus dem Fertighauskatalog stammt. Alle Beteiligten sind zufrieden. „Wir wollten die Auftraggeber von den Qualitäten des Holzbaus überzeugen, ein ökologisch sinnvolles Haus realisieren – und wir wollten glückliche Bauherren. Das ist uns offensichtlich gelungen“, heißt es im Statement von Stadtgut Architekten.

Das Wiener Büro Stadtgut Architekten wurde 2001 gegründet. Die ArchitektInnen Valerie Aschauer und Nikolaus Westhausser sind im Zweiten Gemeindebezirk der Hauptstadt daheim – ein Umstand, der auch bei der Namensgebung des Büros mitspielte. Denn unweit des Ateliers gibt es dort die Große und die Kleine Stadtgutgasse. Die Architekten: „Städtebauliche Ansätze spielen in allen unseren Überlegungen eine wesentliche Rolle – egal ob kleine oder große Bauaufgabe, da uns Beiträge zu einer lebenswerten (guten) Stadt ein großes Anliegen sind. Diese Beiträge sind sozusagen die Saat, die Stadtgut sät.“

Stadtgut Architekten folgem keinem bestimmten Baustil, fühlen sich aber im weitesten Sinne der Moderne verpflichtet: Mit klaren Baukörpern und Konstruktionen; mit großen Verglasungen, die den Außenraum nach innen holen.

Zu den Realisierungen der letzten Jahre zählen Einfamilienhäuser, Apotheken, Zubauten, Umbauten und Schulsanierungen, aber auch Wohnungsumbauten und Innenraumgestaltungen, in deren Rahmen gelegentlich Möbelplanungen und Möbelentwürfe entstehen.

Aktuell arbeiten Stadtgut Architekten unter anderem an mehreren Wohnungssanierungen incl. Möblierungsplanungen, einer Schulsanierung und einem Vorentwurf für ein Werkstätten- und Schulungszentrum.

www.stadtgut.com

Statement der Bauherren:

Das Besondere an unserem neuen Haus ist äusserlich für uns einmal die einzigartige Form, die sich abhebt von der Umgebung, aber trotzdem sich schlank, von der Ferne aus unauffällig, in die Landschaft einpasst.

Toll ist mittendrinn das Raumgefühl, mit der Küche als Insel im Zentrum und dem herrlichen Ausblick sowohl Richtung Feld bei der Hausfront, als auch zum Garten und Auberg.

Die meisten Besucher sind überrascht, was sich in der Tiefe noch alles an Räumen auftut!

Besonders freuen wir uns auf unseren ersten Frühling im Haus, wenn wir unser Wohnzimmer
auf die grosse Terasse ausdehnen können…

Was den Kindern gefällt:

Wir haben soo viel Platz zum Spielen….
Dass wir jetzt immer einmal rund um die Küche herumrennen können…
Dass unser Haus so lang ist und wir rundherum auf die Terasse können…

Pressestimmen

Kleine Zeitung – Wohnpoträt – Ein Haus geht in Deckung

CUBE – Unauffällig und doch präsent