Hierzegger / Schroeder / Freeman: Drei Frauen, drei Generationen, drei Themen
Renée Schroeder

Hierzegger / Schroeder / Freeman: Drei Frauen, drei Generationen, drei Themen

16. Dezember 2019, 19 Uhr, Kreisky Forum

Das Wiener Kreisky Forum lädt am 16. Dezember (19 Uhr) zu einem Diskussions-Gipfeltreffen mit drei namhaften Frauen aus der Kultur- und Wissenschafts-Szene. Die Schauspielerin, Autorin und Regisseurin Pia Hierzegger (47) moderiert ein Gespräch mit der Biochemikerin Renée Schroeder (66) und der Psychoanalytikerin Erika Freeman (92).

Erika Freeman, die zwischen New York und Wien pendelt, kommt mit dem soeben verliehenen Titel von Österreichs „Woman Of The Year“ (in der Kategorie Zeitzeugen) ins Kreisky Forum. Renée Schroeder machte jüngst mit der Biografie „Renée Schroeder – Alle Moleküle immer in Bewegung“ Schlagzeilen. Pia Hierzegger hat in jüngster Zeit mit großen Rollen in Filmen wie „Wilde Maus“ oder „Der Boden unter den Füßen“ reüssiert. Gemeinsam ist allen dreien, dass sie nicht nur in ihren Metiers Spitzenleistungen erbringen, sondern dass sie auch mit wachem Blick die Zeitläufte verfolgen. Der Abend unter dem Titel „Remarkable Women“ verspricht bemerkenswerte An-, Aus- und Einsichten über Wissenschaft, Beruf und Leben.

Remarkable Women

Montag, 16. Dezember 2019, 19 Uhr
BRUNO KREISKY FORUM für internationalen Dialog
Armbrustergasse 15, 1190 Wien

Organisation der Veranstaltung: Bina Köppl Communications

Renée Schroeder, Jahrgang 1953, ist eine Frau mit vielen Facetten. Die Biochemikerin hat sich von Wien aus einen Platz an der internationalen Spitze der Wissenschaft erkämpft. Kein leichtes Unterfangen als Frau in diesem Fach. Nun startet sie im „Unruhestand“ eine neue Karriere als Bäuerin mit dem Forschungsfeld „Wildkräuter“. 1953 in Brasilien geboren, ging die Reise in Schroeders Kindheit über Luxemburg nach Bruck an der Mur. Die Wanderjahre absolvierte sie in München, Paris und den USA, um anschließend in Wien ihre berufliche Heimat zu finden. Zwischen Wissenschaft und Feminismus hatte die überzeugte Atheistin bis heute viele Kämpfe auszutragen… Eine außergewöhnliche und konsequente Frau: Die neue Biografie „Renée Schroeder – Alle Moleküle immer in Bewegung“ (Residenz-Verlag), geschrieben von Ursel Nendzig, ist eine Inspiration für alle Frauen, ihren eigenen Weg zu gehen.

Erika Freeman wurde 1927 in Wien geboren und musste im Alter von 12 Jahren als Jüdin vor dem Naziregime in die USA, nach New York, flüchten. Dort studiert sie an der Columbia University und wird zu einer hoch angesehenen Psychoanalytikerin. Sie berät viele Politiker wie etwa die ehemalige israelische Ministerpräsidentin Golda Meir und wird zur mentalen Stütze diverser Hollywoodlegenden wie etwa Marilyn Monroe, Marlon Brando oder Woody Allen. Letztlich wird Erika Freeman selbst ein Star: Sie ist Dauergast in den US-Talkshows der 1970er Jahre und wird fast zu jedem Ereignis als Psychoanalytikerin befragt. Im hohen Alter nähert sie sich auch ihrer alten Heimat Österreich wieder an und setzt sich als Zeitzeugin unermüdlich gegen das Vergessen ein.

Moderation: Pia Hierzegger kam am 2. Februar 1972 in Graz zur Welt. Sie ist Ensemblemitglied der Grazer Off-Theatergruppe Theater im Bahnhof, wo sie auch Regie führt und zu der Autorengruppe Eigenbau gehört. 2009 adaptierte sie für das Schauspielhaus Graz Wolf Haas’ Roman „Das ewige Leben“ als Bühnenstück. In der Spielzeit 2010/11 schrieb sie den Text für die Uraufführung von „Die Kaufleute von Graz“ (Regie: Helmut Köpping). Pia Hierzegger ist auch als Filmschauspielerin aktiv. Ihre ersten drei Kinofilme drehte sie unter der Regie von Michael Glawogger. Regisseur Wolfgang Murnberger besetzte sie 2009 in seiner Wolf-Haas-Verfilmung „Der Knochenmann“. Im Wettbewerb der Berlinale 2017 feierte die Tragikomödie „Wilde Maus“ Premiere. Unter der Regie und an der Seite ihres Lebenspartners Josef Hader spielte Hierzegger die nichts ahnende Ehefrau eines entlassenen Musik-Kritikers, der mit einer ungewöhnlichen Geschäftsidee zu Geld kommen will. 2019 war Pia Hierzegger mit einer Hauptrolle in Marie Kreutzers Drama „Der Boden unter den Füßen“ erneut bei der Berlinale zu Gast.