Optical Art und Lichtkunst: Aus Österreich in die Welt. Der Zauber der Glaskunst von Peter Kuchler

Weigelsdorf in Niederösterreich, 40 Kilometer südöstlich von Wien: Hier würde niemand eine Hochburg der Kunst vermuten. Doch ein junger Kreativer, der international Furore macht, hat das 2.700-Einwohner-Städtchen auf der Weltkarte der Künste etabliert. Peter Kuchler III formt dort in der familieneigenen Werkstatt Objekte aus flüssigem Glas, die nicht nur in der Kunstszene Schwärmerei und Staunen auslösen. Das „Forbes-Magazin“ ernannte Kuchler zum „spannendsten Künstler in Deutschland, Österreich und der Schweiz“. Aus allen Himmelsrichtungen reisen Sammler und Kunstfreunde an, um einen Blick in die Werkstatt zu erhaschen. Und um im angeschlossenen Glasmuseum samt Skulpturengarten (Adresse: 2483 Weigelsdorf, Pottendorfer Straße 24 – 28) die Kuchler-Objekte genauer in Augenschein zu nehmen.

Jetzt in der Vorweihnachtszeit ist der Zustrom besonders groß. Denn der Wert der Exponate auch als kostbares Geschenk wurde längst erkannt. Kuchler: „Da ich im absoluten Unikat-Bereich arbeite, sind meine Kunstwerke oft verkauft, bevor sie es überhaupt ins Internet schaffen. Meine Kunst ist gedacht zum Leuchten und fällt in die Sparte Optical Art, Abstrakte Kunst und Lichtkunst.“

„Ich wurde 1991 in eine Glasdynastie geboren – deswegen auch Peter Kuchler III.“ – so stellt sich der Niederösterreicher selbst vor. „Mir wurde es sozusagen in die Wiege gelegt, mit Glas zu arbeiten. Ich entschied mich für die brachialste Art – das flüssige Glas.“

Von Anfang an stand es für Kuchler fest, die Grenzen seines Handwerks in Richtung der Kunst hinter sich zu lassen. „Da es in Österreich kaum hochwertige Möglichkeiten gab, sich als Glasmacher auszubilden, lernte ich von den besten Meistern in Schweden, Amerika und Italien. Es gab jedoch ein Problem: Egal in welchem Land – jeder lehrte mich die gleichen Techniken, die es seit Tausenden Jahren gibt, um Glas einzufärben. Ziemlich begrenzt in der
Kreativität und mit einer Handvoll Techniken kam ich nach Österreich zurück. Mit dem Wissen, Kunst zu kreieren, die jeder bessere Glasbläser kopieren kann. Deswegen tüftelte ich acht Jahre lang und entwarf meine eigene Technik: präzise, dreidimensionale und detailreiche Muster, angesichts derer sich jeder Glasbläser in Murano fragt, wie zum Teufel macht er das bloß?“

In der Fachwelt ist man ob dieser Herangehensweise des Lobes voll. Das Magazin „Reflection of Optical Art“ schreibt: „Kuchler erweckt mit seinem Schema von Mustern und Farben den Eindruck einer ununterbrochenen Bewegung, fein und konstant, jedoch nicht aggressiv, sondern angehaucht an eine natürliche Bewegung aus der Natur. Als Inspirationen dienen oft gesammelte Eindrücke und Erinnerungen – einer gebrochenen Welle des Ozeans, einem beruhigenden Sonnenuntergang, einem knisternden Lagerfeuer oder erfrischendem Waldspaziergang. Seine Werke vermitteln Optimismus und die Energie sowie auch eine gewisse und beruhigende Mystik. Die dynamischen und präzisen Muster schwingen durch das massive Glas der Kunstwerke und laden den Betrachter dazu ein, in eine faszinierende Welt einzutauchen. Kuchler erreicht diesen Effekt meisterhaft durch die durchdachte Beleuchtung eines jeden Kunstwerkes.“

Fragt man ihn nach seinen Vorbildern, so nennt Peter Kuchler drei Namen: „Inspiriert hat mich die Formschönheit von Klimt, die Abstraktion von Kandinsky und die Farbenpracht von Andy Warhol. Ich habe einen Mix aus Glasbläserei, Bildhauerei & Malerei entwickelt, um Menschen zu berühren mit dem, was ich erschaffe. Ich möchte, dass die Zeit kurz stehen bleibt und man sich in den Details verliert. Die Spirale in meinen Werken ist mein roter Faden, mein Wiedererkennungswert. Sie steht für meinen Leitspruch: Ewig. Einzigartig.“

Die Herstellung der bis zu 25 Kilo schweren Objekte ist übrigens eine harte körperliche Arbeit, bei der Kuchler auch eine österreichische Tageszeitung als Hilfsmittel benutzt: „Ich forme das flüssige 1200 Grad heiße Glas mit meinen Händen. Als Schutzschicht verwende ich die tägliche, nasse Kronen-Zeitung. Die vielen Papierschichten isolieren ganz gut und ich kann das Glas fühlen, ohne mich stark zu verbrennen.“

Das Glasmuseum sowie die benachbarte Kunstgalerie (2483 Weigelsdorf, Pottendorfer Straße 24 – 28) sind in der Weihnachtszeit bis zum 23. Dezember täglich geöffnet. Im eindrucksvollen Geschenke- und Unikate-Shop stehen Exponate für jeden Anlass und in jeder Preisklasse zum Kauf bereit (Montag bis Samstag von 10 bis 18 Uhr sowie auch an Sonn- und Feiertagen von 13 bis 17 Uhr). In der Glaswelt sind Veranstaltungen und Präsentationen möglich.
Für Anfänger, Versuchsfreudige und auch als perfektes Geschenk: Glasbläser-Kurse mit Peter Kuchler (jeweils ein bis drei Stunden) vom 1. bis 18. Februar 2024. Anmeldungen online unter www.empireofglass.at

Die Firmen- und Familien-Doyenne Hilde Kuchler erhielt am 20. November 2023 den „move on“ Award der Wirtschaftskammer Niederösterreich für ihr Lebenswerk.

Im Februar 2024 wird Peter Kuchler mit einer Einzelausstellung bei der Wiener Kunstmesse Art at the Park (22. – 25. 2. im Hotel Park Hyatt, 1010 Wien) gewürdigt. https://kuchlerpeter.com/

Peter Kuchler steht gerne für Interviews zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen,

Bina Köppl

18. November: Saison-Eröffnung beim Wiener Eislauf-Verein

„Die Nummer Eis von Wien“ erwartet wieder Hunderttausende Besucher – Große Party zum Start

Die ersten Eissport-FreundInnen scharren bereits freudig mit den Kufen. Am 21. Oktober hat im Wiener Eislauf-Verein die neue Saison, vorerst noch auf einer verkleinerten Fläche, begonnen. Am 18. November 2023 geht es dann richtig los. Da lädt „Die Nummer Eis von Wien“ (so der Slogan des WEV) zur großen Eröffnungsfeier, bei der den Eisläufern wieder die komplette Kunsteisbahn (mit 6.000 Quadratmetern eine der größten der Welt) zur Verfügung steht. Bis zum März 2024 haben die Freunde und Freundinnen des Eislaufens wieder täglich die Gelegenheit, in der WEV-Arena mit der einmaligen Lage mitten in der Stadt (1030 Wien, Lothringer Straße 22) ihre Runden zu drehen.

Einmal mehr wird das Publikums-Eislaufen mit einem großen Sport- und Showprogramm garniert. Die Eröffnungsparty am 18. November beginnt um 9 Uhr mit Kursen für Kinder und Erwachsene. Der nächste Programmpunkt (ab 12 Uhr) lautet dann Rundtanzen auf dem Eis für alle Anwesenden. Ab 14 Uhr sorgt Radio Wien DJ Mike Renk für schwungvolle Hits (bis 17 Uhr); ab 15 Uhr gibt’s parallel dazu Eisstockschießen.

Zur Eröffnungsparty angesagt haben sich die Eiskunstlauf-Legenden Trixi Schuba (Olympiasiegerin 1972,Europa-und Weltmeisterin 1971,1972), Claudia Kristofics-Binder (Europameisterin), Ingrid Wendl (Europameisterin 1965), Emmerich Danzer (Weltmeister und Europameister) sowie viele andere Promis mehr.

Am Abend des 18. November haben die Eissport-Freunde die selten gewordene Gelegenheit, ein Eishockey-Match unter freiem Himmel zu genießen. Um 18 Uhr tritt die Erste Mannschaft des WEV zur Österreich-Liga-Begegnung gegen den Eishockeyverein Zeltweg an. Das Liga Open Air (am 26. November, 15 Uhr, folgt noch das Match WEV gegen UHT Dukes Graz) ist zugleich die Premiere für den neuen, erweiterten Publikumsbereich des Areals.

Außerhalb der Veranstaltungen ist die Eisfläche bis zum Saisonende Anfang März 2024 täglich von 9 bis 20 Uhr (Freitag bis 21 Uhr) geöffnet. Der Wiener Eislauf-Verein begrüßt Jahr für Jahr mehr als 250.000 Besucher, darunter die SchülerInnen von etwa 300 Schulklassen. Sie alle genießen nicht nur den Sport auf einem der größten Kunsteisplätze der Welt (6.000 Quadratmeter), sondern auch das traditionsreiche Flair der Anlage direkt neben dem Wiener Konzerthaus. Der WEV, vor 156 Jahren gegründet, zählt zu den ältesten Sportklubs Europas.

Bei allem Traditionsbewusstsein richtet der Verein den Blick auch stets in die Zukunft. WEV-Präsident Thomas Meixner: „Wir bilden mit einem professionellen Trainerstab junge Talente in Disziplinen wie Eiskunstlauf, Eistanz, Eishockey und Eisschnelllauf aus. Dieser Einsatz hat in der Vergangenheit großartige Sportler hervorgebracht und so soll es auch in der Zukunft sein.“ Christoff Beck (Ex-Eistänzer, Rechtsanwalt und WEV-Sportdirektor) ergänzt: „Gezielt wird um junge und begeisterte Talente geworben. Der WEV bietet ihnen ein breitgefächertes Training an. Auf dem Eis wie auch im Athletik-und Ballettraum oder im nahen Stadtpark – das ganze Jahr hindurch wird viel Wert auf eine polysportive Ausbildung gelegt.“ Es gibt zum Beispiel noch Plätze für den WEV-Eishockey-Nachwuchs (Kids-Training für Kinder ab 4 Jahren unter

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Kooperationspartner

ORF Ö3, ORF Wien Heute, ORF Radio Wien, W24 – Stadtfernsehen

Das Gesundheitszentrum St. Pölten wird eröffnet: Architektur, die der Heilung dient „Ein Haus für die Gesundheit“

Wenn am 10. November 2023 das neue Gesundheitszentrum St. Pölten eröffnet wird, bedeutet das nicht nur einen mächtigen Schritt vorwärts zur Optimierung der medizinischen Grundversorgung im Großraum der nö. Landeshauptstadt. Das Projekt hat auch architektonisch eine Menge zu bieten. Das Team um Andreas Aichberger und Patrick Edlinger (Büro Aichberger Architektur, Wien / St. Pölten) folgten bei der Realisierung des Millionen-Bauwerks, das ohne Förderungen der öffentlichen Hand finanziert wurde, einem klar definierten Motto: „Wir wollten ein Haus für die Gesundheit und nicht der Krankheit schaffen.“ Architekt Andreas Aichberger: „Es war uns wichtig, den unterschiedlichen Fach- und Wissensgebieten des Gesundheitszentrums nach außen eine gemeinsame verbindende Identität zu geben in einem Gebäude, das sich selbstbewusst und einprägsam modern präsentiert.“

Das Aichberger-Architektur-Team, das nach dem Sieg in einem Wettbewerb den Zuschlag erhalten hatte, stand zu Beginn vor einer Mammut-Aufgabe. Herausforderung Nummer eins: Das Bauwerk muss auf 12.000 Quadratmetern Fläche eine Vielzahl medizinischer Institutionen beherbergen. Es entstand ein Primärversorgungszentrum mit 19 Allgemein- und KinderärztInnen (bereits seit 9. Oktober in Betrieb) sowie ein Ordinationszentrum für mehr als 15 Fach- und WahlärztInnen. Dazu gibt es eine Tages-OP-Abteilung, ein 1.400 Quadratmeter großes Facharzt-Labor, eine Apotheke, ein Seminarzentrum und andere Einrichtungen mehr. Im Vollbetrieb werden täglich ca. 2.000 Patienten erwartet.

Herausforderung Nummer zwei: Während der Planungsphase entfachte die Corona-Pandemie ihre volle Wucht – ein unvorhergesehenes Hindernis, das allerdings mit neuen Erkenntnissen verbunden war, die noch direkt in die Planung einbezogen werden konnten.

Herausforderung Nummer drei: Die Attraktivität des Gesundheitszentrum-Projekts sprach sich in der Medizinerschaft rasch herum. Das führte zu zusätzlichen Einmietungs- und zu Vergrößerungswünschen. Architekt Patrick Edlinger: „Das Gebäude wurde seit dem Start der Planung deutlich erweitert und gesonderte Mieterinteressen wurden berücksichtigt. Bemerkenswert und dem guten Zusammenwirken aller Beteiligten zu verdanken ist es, dass trotz dieser Begleitumstände die vereinbarte Zeit und die Kosten gut eingehalten werden konnten.“
Letzteres liegt, so meinen die Architekten, ganz wesentlich an der fortschrittlichen Planung mittels 3D-Modell. Patrick Edlinger: „Das ermöglichte dem Bauherrn wie den einzelnen Mietern und Nutzern eine Vorstellung vom Gebäude oft bis ins Detail“. Außerdem löst die 3D-Methode frühzeitig komplexe räumliche und technische Abstimmungskonflikte zwischen den Planungspartnern. „Vor allem kurzfristige Änderungen aufgrund neuer Anforderungen, die ein Projekt solcher Größe prägen, aber auch gefährden können, wurden so gut abgefangen.“

Architekt Andreas Aichberger charakterisiert die Grundzüge der Gesundheitszentrum-Planung so: „Wir führen die Personen intuitiv mit Hilfe von Licht und Farbe auf kurzem Wege zu ihren Zielen. Interne Wege trennen wir nach Möglichkeit von Patientenwegen. Ganz bewusst haben wir das Gesundheitszentrum nicht hinter Parkplätzen versteckt, sondern Fußgängern den Vorrang gegeben. 150 Parkplätze sind im Untergeschoß zu finden; den gewonnenen Verkehrsraum widmen wir der Aufenthaltsqualität im Außenraum. Höfe verweben den Gebäudekomplex mit qualitätsvollen Freiräumen und erfüllen so diverse Funktionen als Freiflächen für die Erholung der Mitarbeiter, als attraktiver und übersichtlicher Empfang sowie als Außenbereich für Veranstaltungen.“

Das Team gestaltete das Bauwerk mit bewusst gesetzten Kontrapunkten – mit Weiß und Dunkelgrau als dominierenden Farben, mit horizontalen und vertikalen Strukturen sowie mit Baukörpern, die einmal massiv und ein andermal transparent auf den Betrachter wirken.

Besonders wichtig war es den Auftraggebern wie den Architekten, ökologisch auf dem höchsten Stand der Technik zu bauen. Die Außenhülle ist gut gedämmt und das Gebäude mit Flächenheizung ausgestattet, was es gemeinsam ermöglicht, mit sehr ressourcenschonender Heiz- und Kühlerzeugung zu arbeiten. Grundwasserwärmepumpen nützen die Fließrichtung der Traisen und erzeugen so mit relativ wenig Aufwand die Energie für Heizung und Kühlung des Gebäudes. Das Dach wurde flächendeckend mit Photovoltaikpaneelen für eine intensive solare Nutzung ausgestattet. „Durch diese Bestrebung wurden nachhaltige Materialen mit Umweltzeichen verwendet und schädliche Inhaltsstoffe vermieden, die der Umwelt schaden könnten“, sagt Andreas Aichberger. Die Folge: Für das Gebäude wird die Klimaaktiv-Zertifizierung Silber verliehen.

Auftraggeber des Gesundheitszentrums (Adresse: Mathilde-Beyerknecht-Straße 18, 3104 St. Pölten-Harland) ist die PHC – Primary Health Care Service GmbH. Bauherr: Franz Holler, im Hauptberuf Leiter des St. Pöltner Medizinlogistik-Unternehmens medlog. Das Areal liegt nahe der Westautobahn A1 und ist außer mit dem PKW auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln (LUP-Bus) leicht zu erreichen.

Weitere Informationen unter www.aichberger-architektur.at/ oder www.gz-stpoelten.at

Foto-Download:
Fotocredit Sebastian Schubert/Aichberger Architektur

Ausführende Firmen / ARGE GU:
 
Baufirma: Firma Porr

TGA: Firma Getec, Firma Equans, Firma EMC
 
Generalplaner / Architektur: aichberger architektur ZT – GmbH
 
Statik/Bauphysik/Verkehr: Zieritz & Partner
 ZT GmbH

TGA: KWI Engineers GmbH


Ausschreibung/ÖBA: Pfaffenbichler ZT-GmbH


Brandschutzplanung: FSE Ruhrhofer & Schweitzer GmbH

Projektleitung: Matthias Nolz ZT GmbH

Projektsteuerung: M.O.O.CON GmbH
 

Das Gesundheitszentrum St. Pölten wird am 10. November 2023 eröffnet

Geballte medizinische Kompetenz für 2.000 Patienten pro Tag

Am 10. November 2023 beginnt in der medizinischen Versorgung des Großraums St. Pölten eine neue Ära. Pünktlich um 11 Uhr wird dann im Süden der Hauptstadt Niederösterreichs das neu errichtete Gesundheitszentrum St. Pölten offiziell eröffnet. Rund um ein Primärversorgungszentrum mit 14 Ordinationsräumen für 19 Kassen- und Kinderärzte (bereits ab 9. Oktober in Betrieb) geht auf mehr als 13.000 Quadratmetern Fläche ein großes Gesundheitszentrum von gehobenem internationalem Format in Betrieb. Dazu gehören ein Facharzt- und Wahlarztzentrum für mehr als 15 ÄrztInnen, eine Tages-OP-Abteilung, das größte Facharzt-Labor Niederösterreichs (ENML Laborinstitut NÖ), eine Apotheke und ein Seminarzentrum. Im Vollbetrieb werden täglich ca. 2.000 Patienten im Gesundheitszentrum St. Pölten erwartet.

Bauherr Franz Holler, im Hauptberuf Geschäftsführer des St. Pöltner Medizinlogistik-Unternehmens medlog, blickt voll Stolz auf den attraktiven Neubau. Das Projekt, das einen zweistelligen Millionenbetrag kostete, wurde komplett ohne öffentliche Mittel finanziert. Holler: „Wir haben 18 Monate Bauzeit geplant, was für ein Projekt dieser Größenordnung sehr ambitioniert ist, und wir haben es geschafft, sowohl die Bauzeit also auch das Budget einzuhalten. Alle Flächen sind bis zum letzten Quadratmeter vermietet.“

Der Leiter des Primärversorgungszentrums, der Allgemeinmediziner Rafael Pichler, äußert sich ebenfalls begeistert. „Für ein Gesundheitszentrum braucht man mehr als ein Primärversorgungszentrum. Ein Gesundheitszentrum wie dieses in St. Pölten hat die Rundumversorgung mit Ärzten, Apotheke, Bandagist, Physiotherapeuten und fast allen medizinischen Professionen zum Ziel. Bei uns gibt es Hausarzt, Kinderarzt, Urologie und Chirurgie auf Kassa. Neurologie, Dermatologie und HNO sind privat. Es ist ein One-Stop-Shop, man braucht keine zweite Anlaufstelle mehr zu suchen, man hat alles in einem Haus.“

Architekt Patrick Edlinger (Büro Aichberger Architektur): „Unser Ziel war es, ein Haus für die Gesundheit zu schaffen und nicht der Krankheit. Deshalb wurde neben der Integration verschiedener Fachbereiche und Funktionen auch auf subtile Wohlfühlkriterien geschaut: passende Atmosphäre, angenehme und nachhaltige Materialien, natürliche Belichtung sowie Arbeitsplätze mit Erholungsmöglichkeiten für die Mitarbeiter.“

Ein Rundgang gibt Aufschluss über die bis ins Detail durchdachte Architektur des Gesundheitszentrums. Im Eingangsbereich im Erdgeschoß befinden sich das Primärversorgungszentrum mit den Ordinationsräumen für Kassenärzte, mit Kinderordinationen, einer Kinderspielecke, einer Apotheke, einem Bankomaten, einer Cafeteria, einem Bandagist und dem Seminarzentrum mit abteilbaren Seminarräumen für kleinere und größere Veranstaltungen.

Der erste Stock gehört dem Labor (mit Laborstraße, einem vollautomatisierten Analysesystem und diversen Fachlaboren).

Im zweiten Stock sind die Kassen-Facharztbereiche angesiedelt (Urologie, Endoskopie, Chirurgie, Sportmedizin). Das ZMS Zentrum für Medizin und Sport und die Physiotherapie 4.0 verfügen über große Fitness- und Therapieräume. Das 370 Quadratmeter umfassende Zentrum für Urologie ist für ca. 200 Patienten am Tag angelegt. Im zweiten Stock ist auch der Notruf Niederösterreich untergebracht, der täglich rund um die Uhr besetzt ist und von hier aus die Einsätze durchführt.

Im dritten Stock betritt man schließlich den Wahlarztbereich mit einem großen zentralen Empfang. Im Moment sind die Räume für 15 ÄrztInnen aus den Fachgebieten Dermatologie, HNO, Unfallchirurgie und Physiotherapie vorbereitet. Im OP-Zentrum (zwei Operationssäle, Nachbehandlungsraum sowie ein Aufwachraum für drei Personen) arbeiten 14 ChirurgInnen und vier AnästhesistInnen. Bauherr Franz Holler: „Wir können ambulant viele tagesklinische Operationen durchführen und sind dadurch ein kleines Spital geworden ohne stationären Aufenthalt. Dieser Schritt über die Ordinationen hinaus bietet eine komplette Rundumversorgung.“

Aufgrund der hohen Nachfrage laufen jetzt bereits die Vorbereitungen für die nächste Bauphase des Gesundheitszentrums. Franz Holler: „Wir planen ein Röntgeninstitut. Das Zentrum für Radiologie wäre dann das dritte Gebäude zur derzeitigen Zentrale, in der jetzt die Medizinlogistik-Firma medlog untergebracht ist. Im Dezember starten bereits die Bauarbeiten, wobei zusätzlich zur Radiologie noch einige weitere Ordinationen untergebracht werden. Wir können hier eigentlich von einem Medizincampus sprechen.“

Das Gesundheitszentrum St. Pölten, das vom Büro Aichberger Architektur (Wien / St. Pölten) konzipiert wurde, entstand nahe der Westautobahn in St. Pölten-Harland. In Sachen Ökologie erfüllt das Projekt höchste Standards – mit Photovoltaik, Wasserwärmepumpe etc. Als Träger firmiert die PHC Primary Health Care Service GmbH. Der Standort in der Mathilde-Beyerknecht-Straße 7, 3104 St. Pölten, ist für Besucher aus der Stadt und dem Umland per Privatfahrzeug (Garage für 150 Stellplätze) oder Bus leicht erreichbar.

Ein Kreisverkehr für die Einfahrt ins Betriebsgebiet zur Verkehrsberuhigung wurde vom Land NÖ und der Stadt St. Pölten vereinbart. Jetzt wartet man noch auf konkrete Zusagen für den Baubeginn.

Weitere Informationen unter www.gz-stpoelten.at

Als Gesprächspartner stehen Ihnen Mag. Franz Holler (Bauherr und Geschäftsführer PHC Primary Health Care Service GmbH) und Dr. Rafael Pichler (Medizinischer Leiter PVZ St. Pölten) gerne zur Verfügung.

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Fotocredit Sebastian Schubert/Aichberger Architektur

Foto-Download von der Eröffnung, 10. November 2023, Fotocredit: Michaela Pichler